Art Deco (1920-1940)
1925 wurde eine Ausstellung in Paris unter dem
Namen "Exposition Internationale des Arts Décoratifs"
durchgeführt, daraus wurde "Art Déco".
Art Deco zeichnet sich durch die Eleganz der
Form und die Kostbarkeit des Materials aus. Die sparsame
Ornamentierung hält sich zugunsten klarer Formen und der
reinen Wirkung der Materialien zurück, auch kontrastieren
starke, reine Farben miteinander.
Eine Wurzel des Art Deco lag in der
Gründung der Wiener Werkstätte durch die Entwerfer Josef
Hoffmann und Kolomann Moser. Diese nahmen in ihren Entwürfen
für elegante Inneneinrichtungen vieles von dem vorweg, was
noch in den späten 20er und 30er Jahren als modern gelten
konnte. Das Zentrum des Art Deco war Paris.
Seine Anregungen bezog der Art Deco aus
Strömungen der Moderne, z.B. den Farben der Fauves, dem
Kubismus, den Futuristen und dem Funktionalismus.
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Österreich
Künstler / Entwerfer:
Marcel Breuer
Theodor Fischer
Josef Frank
Walter Gropius
Dagobert Peche
Otto Prutscher
Ludwig Mies van der Rohe
Österreichischer Wekbund
Der Österreichische Werkbund (ÖWB)
wurde 1912 gegründet.
Durch das geprägte Gründungsmitglied
Josef Hoffmann stand der Werkbund Österreich in enger
Zusammenarbeit mit der Kunstgewerbeschule und dem
Österreichischem Museum für Kunst und Industrie die
Verpflichtung der Weiterentwicklung und Verbreitung einer
österreichischen Stilkunst, mit dem Kunstgewerbe in zentraler
Stellung.
Das erste Mal trat der ÖWB bei der großen
Werkbundausstellung 1914 in Köln auf, ("Österreichisches
Haus" mit Beiträgen von J. Hoffmann, O. Strnad, A. Hanak, F.
Barwig, D. Peche, E. J. Wimmer, H. Tessenow und anderen). Mit einer
typischen österreichischen Auratisch sinnlichen
Präsentation des Artfakts.
Der Zusammenbruch der vertrauten Gesellschaftsordnung nach dem
ersten Weltkrieg und des damit verbundenen ökonomischeren wie
industriellen Netzwerkes der österreichisch-ungarischen
Monarchie war entscheidend für die weite Entwicklung.
Nach 1918 engagierte sich der Österreichische Werkbund im
Rahmen des sozialen Wohnbaus mit dem Siedlungsbauamt Wien (zum
Beispiel Winarskyhof, Wien 20, von Josef Frank, Oskar Wlach und
andere).
1920 wurden im Zuge von Spaltungstendenzen der "Werkbund Wien",
1926 wieder mit dem Österreichischen Werkbund vereinigt, 1923
der "Steiermärkische Werkbund" gegründet.
Die Anerkennung der realen Lebensumstände sowie eine
Auseinandersetzung mit den herausforderjungen einer
Serienproduktion fand nur in Ansätzen statt. Auch wenn der
ÖWB unter der Vize Leitung Josef Frank 1928—34 eine
realpolitische Position bezog, so bleiben Wien und Österreich,
ganz im Gegensatz zu Deutschland, immer verbindlich,
liebenswürdig und traditionsbewusst.
Die Wiener Werkbundsiedlung 1930-1932 unter der Leitung Josef Frank
(das Bindeglied zwischen Josef Hoffmann und Adolf Loos),
verdeutlicht sowohl in der Auswahl der Architekten — der
Wiener Schule (Josef Frank - Schüler, Adolf Loos - private
Bausschule, Josef Hoffmann - Schüler, Oskar Strnad -
Schüler, bis zur Otto Wagner - Schüler), als auch in
Architektur und Innenraumgestaltung eine bewusste Gegenposition zur
Werkbundsiedlung in Weissenhof, Stuttgart. Auch wenn einzelne
Werkbundmitglieder, darunter Franz Schuster oder Ernst Lichtblau
sich dem demokratischen Gegenstand verpflichtet hatten, setzten
sich letztlich nicht nur wegen der politischen Entwicklung die
Stilkunst durch.
Während des austrofaschistischen Ständestaats (1932-1938)
wurden die jüdischen Architekten der Wiener Schule, die meist
ohnehin mehr Interesse am Wohnbau als an großen
öffentlichen Bauaufgaben hatten, nicht ernsthaft behindert. Im
Zuge der zunehmenden politischen Radikalisierung in Österreich
eskalierten jedoch die Vorgänge im Österreichischen
Werkbund nach dem Bau der Wiener Werkbundsiedlung zusehends. Dabei
wurde bereits antisemitische Töne laut.
1934 gründete Josef Hoffmann, Clemens Holzmeister und Peter
Behrens nach ihrem Austritt aus dem Österreichischen Werkbund
den „Neuen Werkbund Österreich“, der nur noch
„arische“ Mitglieder akzeptierte. Es dürften sich
bei dem unpolitischen Hoffmann und dem konservativen Holzmeister
aber weniger um nationalsozialistische Überzeugungen als um
vorgeschobene Argumente gegen den
„Allerweltsinternationalisten“ Josef Frank gehandelt
haben, der sich mit beiden persönlich überworfen
hatte.
Durch die Folgen der Weltwirtschaftskrise, bedingte schlechte
Auftragslage, die Bürgerkriessituation und den eskalierenden
Antisemitismus in Österreich, sahen sich viel Künstler
und Architekten 1934-1938 zur Emigration gezwungen. Darunter viele
Mitglieder des ÖWB. Josef Fank war bereits 1934 nach Schweden
gezogen, Adolf Loos starb 1933, Hugo Gorge 1934, Oskar Strand 1935
und Max Eisler, der kongeniale publizistische Interpred der Wiener
Schule, 1937. Dies bedeutete de facto das Ende der Wiener Schule,
deren Mitglieder sich in alle Erdteile zerstreuten. Einige
Arbeiteten auch im Exil fast ausschließlich für
österreichische Emigranten, andere fanden den Anschluss an die
internationale Moderne. Wieder andere arbeiteten kaum noch als
Architekten.
Die in Wien gebliebenen Architekten wurden sofort ihrer Posten und
Lehrämter enthoben. Diejenigen die jüdischer Herkunft
waren, eine Emigration nicht schafften, wurden zuerst inteniert,
danach in Konzentrazionslagern deportiert und anschlissend
ermordet.
Nur Oswald Haerdtl wurde nach kurzer Zeit wider eingestellt und bot
dem Gedankengut der Wiener Moderne (ohne sich den völkischen,
bodenständigen Formanspruch des beginnenden Faschismus zu
beugen) in seinem Atelier an der Kunstgewerbeschule eine gewisse
Zukunftsmöglichkeit.
Das Wirken der österreichischen Moderne ist heute
annähernd vergessen – sowohl der Emigranten aller
Beteiligten als auch der unspektakulären Formensprache. An die
während der Ersten Republik entstandenen wegweisenden
Leistungen hat der ÖWB nach 1945 nicht mehr anknüpfen
können.
Jugendstil Art Nouveau (1890-1910)
Um 1890 entstand eine Kunstrichtung, die in
Deutschland als "Jugendstil" und in Frankreich als "Art Nouveau"
bezeichnet wird. Zuerst wurden der Natur entlehnte und abstrahierte
Linien das typische Merkmal des Jugendstils, später
überwogen geometrische Ornamente.
Der Jugendstil war nur von kurzer Dauer, ebnete
jedoch den Weg für die Moderne. Das Leben sollte mit allem
künstlerisch in Einklang gebracht werden. Die Dinge des
täglichen Lebens wurden so von besonderem Interesse für
die Künstler dieser Epoche. Diese „angewandte“
Kunst, sollte Kunst sein die nutzbar gemacht werden sollten.
Malerei und Plastik kam es traten in den Hintergrund.
England
Seine Wurzeln hat der Jugendstil in England.
Beeinflusst von der japanischen Kunst wurden die natürlichen
Formen aufgegriffen und zur Gestaltung der Dinge des täglichen
Gebrauchs benutzt. Abgestoßen von der qualitätslosen
Massenfertigung des Kunstgewerbes im Zeitalter der
Industrialisierung, entstand die "Arts and Crafts"-Bewegung von
William Morris. Ziel dieses "modern movement" war die
„Erziehung des Geschmacks breiter Schichten“ der
Bevölkerung bis zu "der Wiederkehr der Schönheit auf
Erden und dem Anbruch einer Ära sozialer Gerechtigkeit und
menschlicher Würde".
Englische Künstler / Entwerfer:
Aubrey Vincent Beardsley
Archibald Knox
William Morris
Christopher Dresser
Charles Robert Ashbee
Charles Rennie Mackintosh
Österreich
Otto Wagner stand für gesellschaftliche wie
technische Veränderung und wurde Wegbereiter der modernen
Architektur in Österreich. Unter den sogenannten „Otto
Wagner Schülern“ wurde 1897 die Wiener Secession von
Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich,
und anderen Künstlern gegründet. Beeinflusst von der
Berliner- und Münchener Sezession lehnten die Künstler
den althergebrachten Kunstbegriff und den damit verbundenen
Konservatismus ab. Durch den englischen Einfluss gründeten
Josef Hoffmann und Kolomann Moser 1903 die Wiener Werkstätte.
Die Künstler der Wiener Werkstätte unter der Leitung von
Josef Hoffmann entwickelten einen eigenen, höchst eleganten
Stil. Grundform des Ornaments wurde das Quadrat. Der Einfluss der
Wiener Werkstätte zog sich bis in das Art Deco. Adolf Loos
hingegen, revoltierte gegen die Revoltierenden. Die Tatsache, dass
Adolf Loos auch dem modernen Kunstgewerbe eine Absage erteilte,
führt zwangsläufig zum Bruch mit den Architekten und der
Sezession. Adolf Loos hingegen bezeichnet man Weltweit als
"Vordenker der Modernen".
Österreichische Künstler /
Entwerfer:
Josef Hoffmann
Koloman Moser
Adolf Loos
Gustav Siegel
Josef Maria Olbrich
Otto Wagner
Otto Prutscher
Wilhelm Schmidt
Marcel Kammerer
Emanuel Josef Margold
Hans Ofner
Hans Vollmer
Karl Witzmann
usw.
Österreichische Hersteller:
Wiener Werkstätte
Jacob & Josef
Kohn
Gebrüder
Thonet
Josef & Julius Herrmann
Michael Niedermoser
Portois &
Fix
Prag Rudniker Korbwaren
Fabrikation
Pressstoff Möbel Gesellschaft
Ludwig Schmitt
Friedrich Otto F.O.
Schmidt
August
Ungethüm
Josef Wytrilik
usw.
Deutschland
Der Jugendstil in Deutschland ist geprägt
von der Abscheu der Avantgarde-Künstler gegen den Historismus.
Entsprechend unkonventionell waren die künstlerischen
Gegenentwürfe. Dem Vorbild Morris’ folgend
gründeten Peter Behrens, Bernhard Pankok, Bruno Paul, Richard
Riemerschmid und andere 1897 die "Vereinigten Werkstätten" in
München, in Darmstadt entsteht 1899 die Darmstädter
Künstlerkolonie, gefördert vom Mäzen Großherzog
Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein.
Deutsche Künstler / Entwerfer:
Peter
Behrens
Bernhard Pankok
Bruno Paul
Richard Riemerschmid
August Endell
Hermann Obrist
Franz von Stuck
Thomas Theodor Heine
Otto Eckmann
Hermann Gradl
Josef Maria Olbrich
Petriz Huber
Johann Vincenz Cissarz
Hans Christiansen
Friedrich Wilhelm Kleukens
Emmanuel Josef Margold
Albin Müller
Bernhard Hoettger
Ludwig Habich
Frankreich
In Frankreich hatten bereits die Impressionisten
die historischen Vorbilder verworfen. Paris war zum Zentrum der
Kunst und neuer Ideen geworden. 1895 eröffnete Siegfried Bing,
ein Osasiatika Händler der schon zur Verbreitung des
Japonismus beigetragen hatte die "Galerie de l’ Art Nouveau",
nach der später der Jugendstil in Frankreich benannt wurde.
Art Nouveau ging einher mit dem Symbolismus in Malerei und
Dichtung.
Französische Künstler / Entwerfer:
Hector Guimard
Rene Lalique
Alfons Maria Mucha
Jean Antonin Daum
Emile Galle
Louis Majorelle
Belgien
In Belgien prägen Victor Horta und Henry
van de Velde den Jugendstil. Horta gebührt das Verdienst, die
ersten vollständig ausgereiften Jugendstilwerke geschaffen zu
haben. Er gestaltete Häuser von ihrer Fassade bis ins kleinste
Detail der Inneneinrichtung in dem neuen Stil. 1893 entstand das
„Maison Tassel“ in Brüssel, der erste reine
Jugendstilbau Hortas. Henry van de Velde entwickelte ein
abstraktes, energiegeladenes Linienornament.
Belgische Künstler / Entwerfer:
Victor Horta
Henry van de Velde
Niederlande
In den Niederlanden entsteht der „Nieuwe
Stijl“ der sich in den Arbeiten der Manufaktur Rozenburg und
in den Objekten Jan Eisenlöffels widerspiegelt.
Niederländische Künstler /
Entwerfer:
Jan Eisenlöffel
Weitere wichtige Jugendstil Künstler /
Entwerfer
Antoni Gaudi i Cornet
Carlo Bugatti
Rembrandt Bugatti
Info zu
Jugendstil
Archiv -
Jugendstil
Historismus (1850-1890)
Stilrichtung des ausgehenden 19. Jahrhunderts,
Blütezeit des Eklektizismus, bei der man auf ältere
Stilrichtungen zurückgriff, diese nachahmte und miteinander
kombinierte (Neugotik, Neurenaissance, Neubarock).
Auf Repräsentation wurde sehr viel Wert
gelegt, was gelegentlich auf Kosten der Funktionalität ging .
Architektonische Elemente wie Säulen, Medusenköpfe und
Akanthusblätter sind rein dekorativ zur Erzeugung einer
"historischen Atmosphäre“.
Die serienmäßige Verbreitung
historischer Möbel wird durch die entscheidenden Neuerungen
auf dem Gebiet der Holzverarbeitung möglich. Die mechanisch
angetriebene Hobelmaschine und Furnierschneidemaschine,
Kreissägen und andere Spezialmaschinen erleichtern die
Anfertigung von Möbeln.
Ebenso gibt es einen „dogmatischen“
Historismus, der die getreue Kopie des historischen Originals
fordert. In Frankreich entstehen Nachahmungen von Louis-Quinze
Möbeln, in Deutschland sogenannte „altdeutsche“
Möbel deren Vorbilder im 16. Jahrhundert zu finden sind. Gegen
Ende des 19. Jahrhunderts wird der Historismus von pompöser
Monumentalität geprägt.
Das vielleicht berühmteste Beispiel ist
Schloss Neuschwanstein
Louis-Phillipe (1830-1848)
Bezeichnet in Frankreich die erste Stilphase des
Historismus genannt nach dem Bürgerkönig Louis-Phillipe
(1830-1848), die sich schon bald nach der Restauration der
Monarchie,1814, in der Möbelproduktion durchsetzt.
Der Einsatz von Dampfmaschinen senkt die
Herstellungskosten erheblich; sie überall in Europa wird das
Bürgertum und die Ausstattung der von Ihnen bezogenen
Mietwohnungen ein Zielgebiet des Möbelabsatzes.
Anfänglich wirken noch klassizistische Entwürfe nach;
doch auch die in der napoleonischen Ära so beliebten
Bronzebeschläge verschwinden allmählich und machen
großflächigen Furnieren Platz. Vorzugsweise werden helle
einheimische Hölzer, wie z.B. Ahorn verwendet.
Es erscheinen zahlreiche, oftmals handwerklich
perfekt gearbeitete Imitationen des Louis-Quinze, die es dem
wohlhabenden Bürgern ermöglichen sich mit dem Glanz einer
vergangenen, höfischen Epoche zu umgeben.
Biedermeier (1815-1850)
Der Begriff leitet sich von dem Pseudonym
Gottlieb Biedermaier ab, das bei Eichrodt in seinen
„Fliegenden Blättern“ vorkommt. Als Biedermeier
wird die Zeitspanne von ca. 1815-1850 bezeichnet.
Der Ausdruck Biedermeier bezieht sich auf die
Wohnkultur und die Kunst des Bürgertums. Als typisch galt die
Flucht ins Idyll und die Begrenzung auf den persönlichen
Lebensraum.
Nach dem Ende der napoleonischen Feldzüge
erlosch die Teilnahme an den öffentlichen Angelegenheiten, das
Interesse an der schönen Literatur und das gesamte geistige
Leben erblühte. Infolge der Verarmung Deutschlands durch die
Kriege wurden die künstlerischen Bedürfnisse auf das
äußerste beschränkt, insbesondere die Ausstattung
der Wohnräume mit Möbeln und künstlerischem Schmuck.
Daraus entstand mit der Zeit ein eigener Stil.
Die Möbel sind funktionell und dient nicht
mehr repräsentativen Zwecken, es dient der Gemütlichkeit
des Hauses. Klare, architektonisch geprägte Formen zeichnen
die Zierelemente der Möbel aus, die typischen Holzarten sind
Birke, Kirsche, Birnbaum und Nussbaum. Das Biedermeier ist formal
an das Empire angelehnt, wird aber sehr stark von den
Entwürfen des Engländers Thomas Sheraton beeinflusst.
Wichtige Künstler des Biedermeier:
Ludwig Richter
Carl Spitzweg
Ferdinand Georg Waldmüller
Eduard Gaertner
Josef Danhauser
Karl Blechen
Johann Peter Hasenclever
Johan Christian Clausen Dahl
Empire (1805-1830)
Das Empire bezeichnet streng genommen die Epoche
des Kaisertums Napoleons I. (1804-1815); doch dauert die Stilwende
hin zu einer der klassischen Antike hingewendeten Form etwa bis
1830 an. Er gilt als Stilvariante des Klassizismus.
Das Empire ist ein strenger, auf
Repräsentation ausgerichteter Dekorationsstil. Er umfasst
Innendekoration, Möbelkunst und Kunsthandwerk. Wertvolle
Hölzer /Mahagoni, Ebenholz und Zeder), feuervergoldete Bronzen
(Löwenklauenfüße, Adler, Viktorien) und Marmor
bestimmten die Möbelkunst. Beliebt sind aufklappbare
Sekretäre und Beistellmöbel. Die „Psyche“,
ein schwenkbarer Spiegel wird erfunden.
Klassizismus (1770-1830)
Der Klassizismus war eine Epoche im späten
18. Jahrhundert und frühen 19. Jahrhundert (etwa zwischen 1770
und 1830), dessen Vertreter die griechische Klassik zu erneuern
versuchten, er wird verstanden als Gegenbewegung zu Barock und
Rokoko.
Der Zopfstil, als dessen Hauptvertreter der
berühmteste deutsche Kunstschreiner David Roentgen gilt,
zählt als erste klassizistische Stilvariante, des weiteren
werden Empire, Biedermeier und Spätempire untergeordnet.
Der Klassizismus entspricht dem
französischen Louis-Seize ohne die reine Übernahme der
französischen Entwürfe. Die wissentschaftliche
Erforschung der Antike bildet die Grundlage für die Verwendung
antiker Vorbilder in allen Bereichen der Kunst. Die Ausgrabungen in
Pompeji und Herculaneum gaben die ersten Anstöße, seine
wichtigste Ausprägung erfährt der Klassizismus in
Architektur und Stadtplanung. Streng gegliederte
Gebäudeformationen mit vorgesetzten Säulenordnungen sind
bezeichnend.
In der Malerei sind die heroischen Landschaften
von Jacob Phillip Hackert und Joseph Anton Koch zu erwähnen.
Die Gestaltungsprinzipien einer klaren Farbgebung und strengen
Linienführung wurde in Frankreich von Jacques-Louis David Jean
Dominique Ingres weiterentwickelt.
Wichtige Künstler des Klassizismus:
Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff
Carl Gotthard Langhans
Giovanni Battista Piranesi
Leo von Klenze
Jacques-Louis David
Joseph Anton Koch
Adele Canterbury
Bertel Thorvaldsen
Antonio Canova
David Roentgen
Rokoko (1720-1780)
Der Barock fand in den Jahren 1720 bis 1780 eine
Weiterentwicklung im Rokoko. Typisch für das Rokoko sind
ausschweifende Verzierungen und die Aufgabe jeglicher Symmetrie. An
die Stelle fester, starrer Formen treten leichte, zierlich
gewundene Linien und häufig rankenförmige
Umrandungen.
Die Rocaille, ein Ornament das aus
asymmetrischen Muscheln gebildet ist, ist das kennzeichnende
Dekorationsmotiv dieser Epoche.
In Deutschland ging der Rokoko seit 1750
parallel mit dem Klassizismus. Architektonische Zeugnisse des
Rokoko sind u.a. das Schloss Sanssouci in Potsdam und das
Münchener Residenztheater.
Porzellanplastiken der Manufakturen Meißen
(J.J. Kändler) und Nymphenburg (F.A: Bustelli) In der Malerei
bestimmen galante Themen, mythologische- und Schäferszenen die
Sujetwahl der Künstler. Stilleben und Portraits waren ebenso
beliebt wie die Pastelmalerei. In Venedig entstand zur gleichen
Zeit eine eigene Variante des Rokoko die sich u.a. in den Bildern
eines Giovanni Battista Tiepolo oder Francesco Guardi
widerspiegelt.
Möbel werden aufwendig geschnitzt, gefasst
oder mit kostbaren Hölzern furniert und intarsiert.
Bronzeschuhe, schnörkelige Schlüsselschilder und Griffe
in Rocailleform verzieren die Möbel. Ein neues Möbel ist
der Konsoltisch, der meist paarweise erworben wird und oft unter
hohen Spiegeln an der Wand steht. Von besonderer Bedeutung ist das
natürlixhe und künstliche Licht, das insbesondere in den
Spiegelkabinetten zur Geltung kommt. Farbig gefasste Möbel in
zarten Pasteltönen, meistens kombiniert mit Gold und Silber
tragen zur freundlichen Wirkung der Innenräume bei.
Wichtige Künstler des Rokoko:
Giovanni Battista Tiepolo
Francesco Guardi
Antoinne Watteau
Francois Boucher
Jean-Honoré Fragonard
Barock (1600-1770)
Aus Italien kommend, im 17.- und 18. Jahrhundert
nach Europa gelangend bezeichnet Barock die Epoche von ca. von 1600
bis 1770, die dem Klassizismus vorausging.
Luxus und Vermögen ist nicht mehr Privileg
der Aristokratie sonder verbreitete sich immer stärker unter
dem Bürgertum. Die Schiffe der Ostindischen Kompanie bringen
Waren aus Fernost nach Europa, japanische und chinesische Kunst
beeinflusst das Kunstgewerbe.
Die Formensprache der Renaissance wird ins derbe
und ausladende umgebildet, dadurch verliert sich die schlichte
Anmut, es entsteht jedoch eine sehr malerische, kraftvolle und
monumentale Wirkung der Architektur und der Kunst. Das malerische
Element war im Barock das Maßgebende, die gerade Linie
verschwindet, sie wird ersetzt durch geschwungene, verdrehte
Formen.
In der Barockmalerei kommt es in gewissem Sinne
zu einer Verbindung von Manierismus und Renaissance. Es herrschen
dynamische Bildwelten vor, die für religiöse Themen
ebenso wie für andere Darstellungen verwendet werden.
Wichtige Künstler des Barock:
Caravaggio
Claude Lorrain
Peter Paul Rubens
Antony van Dyck
Diego Velasquez
Franz Hals
Jan van Goyen
Rembrandt van Rijn
Jan Steen
Jacob van Ruisdael
Jan Vermeer
Lorenzo Bernini
William Hogarth
Sir Joshua Reynolds
Thomas Gainsborough
Manierismus (1530-1610)
Um 1520 schien die Malerei den Gipfel der
Vollkommenheit erreicht zu haben. Künstler wie Michelangelo,
Raffael, Tizian und Leonardo hatten gezeigt das Schönheit und
Ideal mit der Darstellung naturgetreuer Szenen zu vereinigen war.
Es schien, als gäbe es kein zeichnerisches Problem das nicht
schon gelöst worden wäre.
Wenn nun schon alles erreicht war, wo blieb der
Platz für die neue Generation von Künstlern? Diejenigen
die an dieser Vorstellung festhielten machten sich mit großem
Eifer daran das zu lernen, was Michelangelo gelernt hatte, und
seine Manier nachzuahmen. Andere waren der Ansicht das Kunst nicht
stillstehen darf sondern die vorhergehende Generation
übertreffen müsse. Da dies in der Darstellung
menschlicher oder anatomischer Sujets nahezu unmöglich war
suchten sie sich neue Gebiete. So sollten die Darstellungen einiger
Künstler nur von eingeweihten Kennern verstanden werden,
andere schufen Werke voller Überraschungen.
Die Künstler des Manierismus kamen zu dem
Entschluss, dass die Vorstellung der Renaissancekünstler, die
Schönheit der Natur durch die Kunst zu verherrlichen, verfehlt
sei . Statt dessen wird die Wirklichkeit bizarr verzerrt, bzw.
grotesk, fantastisch oder nahezu surreal dargestellt.
Seine Entstehungszeit fällt mit politischen
und wirtschaftlichen Umbrüchen in Italien und Europa
zusammen.
Wichtige Künstler des
Manierismus:
Benvenuto Cellini
Parmigianino
Giambologna
Tintoretto
El Greco
Hans Holbein
Pietre Bruegel
Renaissance (1420-1600)
Das französische Wort Renaissance bedeutet
"Wiedergeburt". Bezogen auf seinen Ursprung meint der Begriff die
"kulturelle Wiedergeburt der Antike", die eines der Ideale jener
Epoche war. Die Wiederbelebung der antiken Tradition auf Grundlage
humanistischer Philosophie schlug sich besonders in den
Künsten und ihren neuen, als fortschrittlich empfundenen
Prinzipien nieder.
Die Renaissance setzt in Italien schon zu Beginn
des 14. Jahrhunderts ein, kommt in der angewandten Kunst aber erst
zu Beginn des 15. Jahrhunderts zum Tragen. In der Architektur
treten römisch-antike Bauformen auf (z.B. Pilaster,
Eierstäbe, Palmettenfriese und Girlanden). Als Mittel zur
Raumgestaltung gewinnt das Möbel an Bedeutung, es ist nicht
nur reiner Gebrauchsgegenstand. Das Prosperieren der Städte
führt zu steigendem Reichtum und größerem Einfluss
des Bürgertums, dadurch werden diese ebenfalls Abnehmer von
aufwendig gestaltetem Mobiliar und Kunsthandwerk. Neben
geschnitzten Möbeln werden intarsierte und und aufwendig
gestaltete Stücke stärker bevorzugt. Durch das
Einfärben von Hölzern werden wertvolle Materialien
imitiert.
Die intensivere Beschäftigung mit der Natur
und die Bekennung zur Antike führen in der Kunst zu neuen
Fragen. Die Frage nach dem Wesen der Schönheit wird zu einem
tragenden Element in der Kunst, die Künstler versuchen z.B.
den idealschönen Menschen darzustellen. Diese idealen
Maße und Proportionen spielen auch bei der Planung von
Gebäuden eine wichtige Rolle. Durch die Entwicklung der
Perspektive konnten Verkürzungen in der Raumtiefe mit
mathematischer Exaktheit dargestellt werden. Damit gelingt den
Künstlern eine Illusion der Wirklichkeit zu erschaffen die
dazu führt, dass diese Wirklichkeit einen immer
größeren Einfluss auf die Sujetwahl der Künstler
hat.
Der 30jährige Krieg (1618-1648) setzt
dieser Epoche des bürgerlichen Wohlstandes in Deutschland ein
Ende.
Wichtige Künstler der Renaissance:
Leonardo da Vinci
Michelangelo
Raffael
Giovanni Bellini
Tizian
Correggo
Albrecht Dürer..
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